(V. l.:) Preisträger Michael Donhauser, Laudator Cornelius Hell und Juryvorsitzende Stefanie Kemper in der Stadtbücherei im Kornhaus, Foto: © Stiftung Kulturwerk Schlesien
Die Stiftung Kulturwerk Schlesien hat den diesjährigen Eichendorff-Literaturpreis am 28. September 2025 im Rahmen der Wangener Gespräche in Wangen im Allgäu an den österreichischen Schriftsteller Michael Donhauser verliehen. Die Laudatio hielt der Literaturkritiker, Essayist und Übersetzer Cornelius Hell.
Mit dem Eichendorff-Literaturpreis werden seit 1956 Autoren ausgezeichnet, deren Werk Schlesien behandelt oder in besonderer Weise mit Leben und Dichtung Joseph von Eichendorffs korrespondiert. Die Jury würdigt Michael Donhauser als einen Dichter, „dessen Werk uns immer wieder aufs Neue begreifen lässt, welche Kraft und Schönheit Dichtung noch haben kann.“ Die Juryvorsitzende Stefanie Kemper betont: „Kein Dichter vollführt und vollzieht das Schreiben über Landschaften, über Natur und über Dinge so zeitgemäß wie er, kein anderer hat ein so explizites Verfahren des Lesens von Werken der Literatur entwickelt. Das Werk von Michael Donhauser ist Poesie in einer literarischen Gestalt, die so euphorisch wie transparent, so rhetorisch wie melodisch ist.“
Michael Donhauser wurde 1956 in Vaduz geboren und lebt heute in Wien und Liechtenstein. Seit seinem Debüt „Der Holunder“ (1986) hat er ein vielgestaltiges lyrisches und essayistisches Werk vorgelegt, das sich durch formale Präzision, klangliche Sensibilität und eine feierlich-reflektierte Nähe zur Natur auszeichnet. Zuletzt erschien bei Matthes & Seitz der umfangreiche Band „Unter dem Nussbaum. Lyrik und Prosa 1986 bis 2023“, der vier Jahrzehnte seines Schaffens versammelt und bislang unveröffentlichte Texte enthält.
Der Eichendorff-Literaturpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger sind unter anderem Ulrike Draesner, Uljana Wolf, Iris Wolff und Saša Stanišić.