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Stanisław Moniuszkos „Gespensterschloss“ auf Breslauer Opernbühne

Das Gespensterschloss Generalprobe, Foto: Karpati&Zarewicz

Der deutsche Regisseur mit polnischen Wurzeln Bruno Berger-Gorski lädt in seiner neuen Inszenierung in das Nachkriegs-Breslau ein. Mit dieser Premiere am 12. September 2025 eröffnet die Oper in Breslau ihre Spielzeit 2025/2026. Die Wahl dieser Oper ist kein Zufall, denn am 8. September jährt sich zum 80. Mal die Eröffnung der polnischen Opernbühne in Breslau. Knapp vier Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschloss der erste polnische Operndirektor Stanisław Drabik Moniuszkos andere berühmte Oper „Halka” auf die Breslauer Bühne zu bringen. „Das Gespensterschloss” in der Regie von Bruno Berger-Gorski und unter der musikalischen Leitung von Mirian Khukhunaishvili wird musikalisch und inszenatorisch an die Ereignisse vor 80 Jahren anknüpfen. Die Handlung der Oper, die ursprünglich im 18. Jahrhundert spielt, wird in das Breslau der Nachkriegszeit verlegt. „Im Großen Theater/Teatr Wielki in Warschau wurde die Handlung des Werks in die Zwischenkriegszeit verlegt. In Fortführung dieses Gedankens erschien es mir logisch, nun in die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu wechseln. Aus Sicht der Geschichte Breslaus und Polens insgesamt ist dies ein sehr wichtiger Schritt”, so der Regisseur. Im Zusammenhang mit diesem einzigartigen Regiekonzept erklärt die Direktorin der Breslauer Oper, Agnieszka Franków-Żelazny: „Der Kampf um die Unabhängigkeit und Freiheit des Volkes ist ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Republik Polen zieht. Daher kann Moniuszkos Werk nicht nur im Kontext des 18. Jahrhunderts oder der Zwischenkriegszeit gelesen werden, sondern auch – wie in unserem Fall – im Kontext des Jahres 1945 und der folgenden Jahre”.

„Das Gespensterschloss” von Stanisław Moniuszko gilt als eines der besten Opernwerke des Vaters der polnischen Nationaloper. Das Libretto von Jan Chęciński basiert auf einer Erzählung aus der Sammlung von Anekdoten von Kazimierz Stanisław Wójcicki „Stare gawędy i obrazy” (Alte Geschichten und Bilder) aus dem Jahr 1840. Die Oper ist einerseits eine romantische und andererseits eine politische Geschichte über zwei junge Adlige Stefan und Zbigniew, die aus dem Krieg in ihre Heimat zurückkehren und sich schwören, immer „unverheiratet zu bleiben”. Sie ist voller polnischer patriotischer Gedanken, zeigt polnische Bräuche und Traditionen und sprüht gleichzeitig vor Humor und Optimismus. Im Jahr 1863 brach der Januaraufstand aus, in dessen Folge die russischen Besatzer das Große Theater in Warschau für mehr als zwei Jahre schlossen. Nach dem verlorenen Aufstand sollte die Stärke des polnischen Volkes aus der Vergangenheit: aus Moral, Ehre und Respekt vor der Tradition wachsen. Die Wiedereröffnung der nationalen Bühne sollte mit der Uraufführung vom „Gespensterschloss” gefeiert werden, was sich als Gelegenheit für patriotische Demonstrationen erwies, die schnell unterdrückt wurden. Die Oper wurde nach der dritten Vorstellung vom Spielplan genommen. Der Komponist hat sein Werk zu Lebzeiten nicht mehr gesehen. Die erste Wiederaufnahme der Oper fand 1877 im österreichischen Teilungsgebiet, in Lemberg und Krakau, statt.
Für das Bühnenbild bei der Breslauer Inszenierung ist Daniel Dvorak, für die Choreografie Bożena Klimczak, für die Kostüme Magdalena Dąbrowska zuständig. Die Hauptpartien singen am 12. September: Piotr Buszewski (als Stefan), Paweł Horodyski (Zbigniew), Hanna Sosnowska-Bill (Hanna), Aleksandra Opała (Jadwiga), Łukasz Motkowicz (Miecznik). M. Ilgmann

Weitere Aufführungen finden am 14., 16., 19., 20., 21. und 23. September 2025 statt.

www.opera.wroclaw.pl/1/repertuar.php



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