Sonderausstellung vom 17. Mai 2025 bis 4. Januar 2026
"UmBrüche 1945. Schlesische Künstlerinnen und Künstler zwischen Erinnerung und Neubeginn"
Eröffnung am 16. Mai 2025, 19 Uhr
Eine neue Sonderausstellung im Schlesischen Museum zu Görlitz widmet sich den Folgen des Zweiten Weltkrieges, der Vertreibung und des Neubeginns in Schlesien und setzt dabei den Fokus auf das Leben und die Arbeit von Kunstschaffenden.
Das Jahr 1945 markierte für die Menschen in Schlesien einen tiefgreifenden UmBruch. Die deutschen Bewohner mussten das Land verlassen und es entstand ein polnisches Schlesien mit einer mehrheitlich polnischen Bevölkerung. „Alte“ und „neue“ Schlesier trugen das Schicksal, den Verlust der Heimat bewältigen und aus dem Nichts ein neues Leben aufbauen zu müssen – darunter zahlreiche deutsche und polnische Künstlerinnen und Künstler.
Die Ausstellung veranschaulicht die Brüche und Kontinuitäten in der beruflichen Laufbahn von 30 Kunstschaffenden – wie die einen sich in nostalgischer Rückschau auf ihre alte Heimat konzentrierten oder ganz aus dem öffentlichen Leben zurückzogen, während andere in der neuen Umgebung Fuß fassten, an vergangene Erfolge anknüpften oder neue Einflüsse integrierten. Zu sehen ist eine große Bandbreite an bildender Kunst, Kunsthandwerk und Design, die auf beiden Seiten der 1945 gezogenen Grenze entstanden ist. Die Ausstellung hebt die Beiträge von Kunstschaffenden hervor, die etwa das Alltagsdesign in der DDR, der BRD und der Volksrepublik Polen beeinflussten.
Die neue Ausstellung zeigt, dass Kunst und Design nicht nur der Verarbeitung individueller Erfahrungen dienen, sondern auch die kulturelle Identität Deutschlands und Polens nach dem Krieg mitgeprägt haben.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Muzeum Karkonoskie Jelenia Góra (Riesengebirgsmuseum Hirschberg) und mit finanzieller Unterstützung durch das Sächsische Staatsministerium des Innern, die Erika-Simon-Stiftung und die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.
Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz
www.schlesisches-museum.de
Bernhard Hönig (1891–1964): Aquarell und Gouache auf Papier, ohne Titel [Flüchtlingstreck], 1959; Schlesisches Museum zu Görlitz, Foto: © SMG
