Burg Bolkenhain (Bolkow), Foto: Wiesław Jurewicz
Archäologen haben bei der aktuellen 3. Forschungssaison auf der Burg Bolkenhain überraschende großartige Entdeckungen gemacht. Auf dem Innenhof der Burg wurden völlig unbekannte Überreste mittelalterlicher und neuzeitlicher gemauerter Bebauung entdeckt. Freigelegt wurden unter anderem:
- eine steinerne Zisterne mit einem Abflusskanal, der Wasser von den heute nicht mehr existierenden Renaissance-Arkaden ableitete,
- ein Korridor aus dem 14. Jahrhundert, der vom Hauptinnenhof nach Norden in Richtung der Keller des Fürstenpalastes führt,
- die Fundamente von zwei gemauerten Kellern, die vorläufig auf das Ende des 13. und das 15. Jahrhundert datiert werden.
Über 6000 Fragmente von Ofenkacheln wurden gefunden, darunter einzigartige Exemplare aus der Zeit um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert mit Porträts von König Sigismund III. Wasa und seiner ersten Frau Anna Habsburgerin, dem sächsischen Kurfürsten Christian II. Wettin sowie Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar und seiner zweiten Frau Anna Maria.
Darüber hinaus wurden zahlreiche mittelalterliche Militärsachen, Münzen sowie Fragmente von keramischen und gläsernen Gefäßen entdeckt.
Die diesjährigen Untersuchungen konzentrieren sich auf die vollständige Erfassung der in den Jahren 2023–2024 entdeckten Reste der Burgbebauung im Bereich des Hauptinnenhofs sowie auf die Fortsetzung der Erkundung mittelalterlicher Schichten im Bereich des Hauptturms, sagt Julita Zaprucka, Direktorin des Riesengebirgsmuseums in Hirschberg, das eine Filiale auf der Burg Bolkenhain unterhält. Die Leitung der archäologischen Arbeiten liegt bei Dr. Stanisław Wilk vom Riesengebirgsmuseum in Hirschberg und Dr. Przemysław Nocuń vom Archäologischen Institut der Jagiellonen-Universität. Die Untersuchungen dauern bis zum 2. August 2025. legnica.naszemiasto.pl