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In memoriam Stanisław Firszt (1954–2025)

Stanisław Firszt (1954–2025)    Foto: privat

Am 2. Juli 2025 verstarb Stanisław Firszt – Archäologe, Museumsfachmann, Regionalforscher, langjähriger Direktor des Riesengebirgsmuseums in Hirschberg (Jelenia Góra) und später Kurator im Naturkundemuseum. Er war ein Mensch, der sein ganzes Leben dem kulturellen Erbe Niederschlesiens gewidmet hat. Uns verband nicht nur die Geschichte, sondern eine tiefe Leidenschaft für die Menschen, die einst in diesem Land lebten. Staszek hatte eine außergewöhnliche Gabe – er konnte die Vergangenheit mit Zärtlichkeit und Präzision erzählen, mit der Demut eines Wissenschaftlers und der Vorstellungskraft eines Chronisten. Und obwohl er die Geschichte der Schaffgotsch-Familie wie kaum ein anderer kannte, blieb ihm die Begegnung mit ihren Nachfahren im alten Stammsitz in Bad Warmbrunn (Cieplice) – einem für ihn symbolträchtigen Ort – verwehrt. Er träumte von diesem Treffen. Er wollte, dass das, was er für das Andenken an dieses Adelsgeschlecht tat, einen menschlichen Abschluss findet. Er hat es nicht mehr erlebt.

Seine Arbeit an dem Buch über die Schaffgotsch-Familie war mehr als nur ein publizistisches Vorhaben. Es war sein bedeutender Beitrag zur Wiederherstellung der Erinnerung an den schlesischen Adel – sachlich, respektvoll und frei von Ideologie. Sein Buch „Die Schaffgotschs. Eine aristokratische Familie in Schlesien“ war das erste seit über hundert Jahren, das dieser Familie gewidmet wurde. Und seine offizielle Präsentation – ausgerechnet in Koppitz (Kopice) – hatte für uns alle große Bedeutung. Auch an diesem Ort, der als Wiege der oberschlesischen Linie der Schaffgotschs gilt, wird Stanisław Firszt unvergessen bleiben.

Ich erinnere mich an den Tag, als er zugestimmt hat, dass ich sein Buch verlegen darf. Seine Gespräche, Kindheitserinnerungen aus Liegnitz (Legnica), Seine Gedanken zur Zeit der Volksrepublik Polen, zu den Russen, die nicht in diese Welt passten – das waren außergewöhnliche Erzählungen. Er hatte einen anderen Blick auf die Realität. Einen tieferen. Einen menschlicheren.  Maciej Mischok

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Schlesien heute Nr. 1 2025